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BUCH: MIT EINEM BEIN IM MODEL-BUSINESS
Phorograph © Benjamin Lamberty
In der eitlen, auf Perfektion getrimmten Modelwelt ist er eine Provokation: Mario Galla kam mit einem stark verkürzten Bein auf die Welt und trägt seit seinem dritten Lebensjahr eine Beinprothese. 2010 lief er auf der Berliner Fashion Week für Michael Michalsky in kurzen Hosen über den Laufsteg – und ist nicht erst seitdem eines der gefragtesten Models Deutschlands. Wie er in einer Hamburger Imbissbude entdeckt wurde und gleich bei seinem ersten Job für Hugo Boss über den Laufsteg ging, was er bei den Fashion Weeks in Mailand und Paris erlebte und wie er es auf die Cover internationaler Modemagazine schaffte, erzählt Mario Galla zusammen mit seinem Co-Autor Lars Amend in seiner Biographie „Mit einem Bein im Model-Business“.
„Obwohl ich in meiner Kindheit viele Hürden nehmen musste, stellte ich mir nie die große Sinnfrage. Ich kam nun einmal so auf die Welt und kenne nichts anderes. Für mich war mein Zustand immer normal“, berichtet Mario Galla. „Das Geheimnis ist, sich einfach nicht entmutigen zu lassen, sondern konsequent seinen Weg zu gehen.“ Mario Galla lässt sich weder von endlosen Probe-Shootings und unbezahlten Jobs noch von arroganten Model-Kollegen beirren. Er knickt nicht ein, als ein Pariser Designer ihn anschreit: „Ich kann dich nicht gebrauchen. Du bist nicht mal ein richtiges Model. Was denkst du dir eigentlich dabei, so hier aufzukreuzen? Ich bin doch nicht die Wohlfahrt!“ Und er gibt nicht auf, als ein Job für Alexander McQueen einzig und allein daran scheitert, dass sich die Schuhschnalle über der Prothese nicht richtig schließen lässt.
„Es ist ein Segen und ein Fluch zugleich. Du weißt einfach nie, was passiert. Es kann sein, dass du morgen nach New York fliegst und die Kampagne für Nike shootest oder aber, dass Jean Paul Gaultier dich erst gar nicht zum Casting einlädt, obwohl er es dir persönlich versprochen hat“, schreibt Mario Galla. Und so eröffnet sein Buch auch einen Insider-Blick in die Mode-Industrie mit ihrer glänzenden Fassade und den dahinter liegenden Abgründen. „Ich kann jedem, der einen Traum hat, nur raten: Lass dich nicht davon abbringen, auch wenn alle um dich herum sagen, dass dein Wunsch aussichtslos ist“, lautet Mario Gallas Botschaft nicht
nur für das „manchmal eben doch ganz schön abgefuckte Model-Business“.
„Marios natürliche und unkomplizierte Einstellung zu seinem Handicap finde ich beeindruckend und einfach wunderbar. Seine Lebensfreude und positive Energie haben so viel Kraft, dass die Behinderung überhaupt keine Rolle spielt.“ Michael Michalsky
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